In einer Zeit, in der selbstherrliche Autokraten Angriffskriege führen, Handelskriege anzetteln;
In einer Zeit, in der Libertäre mit ihrer Allmachtsfantasie Menschenrechte, Frauenrechte, den Rechtsstaat mit Füssen treten;
In einer Zeit, in der Hetze gegen Ausländer:innen und Minderheiten grassiert;
In einer Zeit, in der die Interessen von machthungrigen Fundamentalisten und ihren Techmilliardären-Kollegen über allem stehen, egal zu welchem Preis;
In dieser Zeit müssen wir hinstehen, mehr denn je.
Weil sonst die Menschlichkeit stirbt.
Weil sonst die soziale Gerechtigkeit zerbricht.
Weil Menschen ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihre Würde.
Weil der Zusammenhalt zerfällt.
Quand des autocrates lancent des guerres. Des libertaires piétinent les droits humains, les droits des femmes, et l’État de droit. Quand la haine contre les étrangers et les minorités se répand.
Des fondamentalistes et leurs amis milliardaires imposent leurs intérêts, peu importe le coût. Dans une telle époque, nous devons faire entendre notre voix, plus que jamais.
In dieser Zeit, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist es umso wichtiger, dass wir uns am 1. Mai versammeln und uns nicht auseinanderdividieren lassen.
In dieser Zeit ist es umso wichtiger, dass wir uns gemeinsam engagieren mit gewerkschaftlicher Arbeit, mit politischem Engagement im Stadtrat, im Grossen Rat, im nationalen Parlament. Mit sozialem Engagement, mit solidarischem Verhalten. Wir sind zum Tag der Arbeit im ganzen Land auf der Strasse unter dem Motto «Solidarität statt Hetze – gemeinsam stark!».
Aujourd’hui c’est encore plus important de nous rassembler. De rester unis. C’est donc sous le slogan «La solidarité plutôt que la haine. L’union fait la force!» que nous sommes nombreux présents dans les rues lors du 1er mai.
Gemeinsam stark mit entschiedenem Widerstand stehen wir hin, wenn die ausländische Bevölkerung zum Sündenbock gemacht wird und mit der gefährlichen Abschottungsinitiative der Lohnschutz angegriffen wird. Wir leisten Widerstand gegen diese menschenverachtende Migrationspolitik, die Arbeitskräfte wie früher beliebig holen und wegschicken und sie ihrer Rechte berauben will. Wir werden die Initiative der SVP gegen eine 10-Millionen-Schweiz mit aller Kraft bekämpfen.
Die Lösung liegt nicht in der Abschottung, sondern in einer starken verlässlichen Partnerschaft mit Europa begleitet von griffigen Lohnschutzmassnahmen.
Nous résistons quand les partis bourgeois veulent abolir les salaires minimaux au Parlement. Cette attaque contre des salaires dignes pendant que les salaires des chefs explosent, est inacceptable.
La solution, c’est la protection salariale forte et des salaires décents pour les revenus bas et moyens.
Nous continuons à nous battre pour des salaires minimums comme avec l’initiative populaire municipale « Un salaire pour vivre – Pour un salaire minimum à Bienne ».
La solution, ce sont aussi de meilleures conditions de travail. Trop de personnes sont encore épuisées par leur travail.
La majorité du Parlement s’en fiche. Ils demandent plus de travail dominical, des horaires de travails plus longs, ils veulent augmenter l’âge de la retraite.
Mehr Sonntagsverkäufe, längere Arbeitszeiten und ein höheres Rentenalter, das werden wir bekämpfen, im Parlament und wenn nötig an der Urne.
Wir leisten Widerstand, wenn steigende Krankenkassenprämien die Kaufkraft auffressen. Wir leisten Widerstand, wenn FDP und SVP gegen moderate Erhöhungen der Prämienverbilligung das Referendum ergreifen.
Wir stellen die Interessen der Patientinnen, der Prämienzahlenden ins Zentrum. Zuerst muss das Versprechen höherer Prämienverbilligungen eingelöst werden. Dann braucht es einkommensabhängige Prämien und es braucht eine öffentliche Einheitskrankenkasse.
Und zuletzt werden wir nicht akzeptieren, dass mit der obsessiven Kahlschlagpolitik der bürgerlichen Parteien, bei der AHV, der Arbeitslosenversicherung, beim Personal, bei der Entwicklungshilfe, der Bildung und Forschung oder den Klimaschutzmassnahmen gekürzt wird. Diese Leistungskürzungen sind unnötig, gerade in der jetzigen Situation grundfalsch und treffen am Ende wieder die Menschen mit Kaufkraftverlust; sie treffen die Menschen mit den negativen Folgen unterfinanzierter öffentlicher Dienstleistungen und fehlender Investitionen.
Nous résistons à la haine et nous défendons la solidarité.
Nous résistons aux attaques contre la protection des travailleurs et nous défendons la justice sociale.
Nous résistons à la perte du pouvoir d’achat et nous défendons les investissements pour l’avenir.
Depuis 135 ans, nous descendons dans la rue le 1er mai. Aujourd’hui encore, ici à Bienne.
C’est une joie pour moi d’être ici parmi vous pour porter cet engagement.
Vive le 1er mai !
Es lebe der 1. Mai!
Foto: Alain Sermet